Rückenscreening

Meistens unspezifisch

Nur bei 15 % aller Rückenschmerz-Patienten haben die Beschwerden eine spezifische, eindeutige Ursache: zum Beispiel Bandscheibenvorfälle, Wirbelgleiten, Spinalkanalverengung, Frakturen, Wirbelkörperbrüche, Tumore, Infektionen oder entzündliche Erkrankungen. Bei 85 % haben die Schmerzen keine eindeutig feststellbare Ursache. Und ca. 80 % der Patienten sind nach zwei Monaten wieder beschwerdefrei. Der Rückenschmerz kann sich aber auch zu einem chronischen Krankheitsbild entwickeln.
 

Vielfältige Ursachen

Vor allem arbeitsbezogene Belastungen, wie das Heben und Tragen von schweren Lasten, Arbeiten in erzwungenen, gekrümmten Körperhaltungen, repetitive Tätigkeiten, Fehlhaltungen und Bewegungsmangel kommen als Ursache für Rückenbeschwerden infrage. Auch langes Sitzen oder Stehen ist schlecht für den Rücken. Aber auch das Alter, der Verschleiß, Übergewicht, Rauchen oder ein schlechter Trainingszustand können sich im Rücken bemerkbar machen.
 

Psychischer Verstärker

Untersuchungen zeigen, dass Stress, Ängste, familiäre Belastung, Arbeitsunzufriedenheit und Depressionen eine sehr wichtige Rolle bei der Entstehung und Verfestigung von Rückenbeschwerden spielen. Mit dem Rückenschmerz können Leistungsabfall, Stress und Zukunftsangst einhergehen. Diese psychischen Belastungen können noch stärkere Verspannungen und Schmerzen auslösen: ein Teufelskreis.
 

Für Mitarbeiter: Bewegung ist die beste Therapie

Bewegung hilft nicht nur, Schmerzen vorzubeugen, sondern kann auch bei akuten Rückenschmerzen helfen. Sie können durch ein altersangemessenes Training von Geschicklichkeit, Beweglichkeit und Kraft gelindert oder ganz verhindert werden. Dabei ist nicht eine konkrete Sportart wichtig, sondern die Bewegung selbst. Deshalb sollte man eine Sportart wählen, die Spaß und Freude an der Bewegung vermittelt.
 

Für Unternehmen: viel Handlungsspielraum für BGM-Maßnahmen

Der Arbeitgeber kann viel gegen die Rückenprobleme seiner Belegschaft tun: Arbeitsplätze ergonomisch und abwechslungsreich gestalten, Prozesse sinnvoller organisieren, Handlungsspielräume schaffen, das Arbeits- und Sozialklima verbessern, Qualifizierungs- und Bewältigungsstrategien vermitteln, Bewegungsangebote schaffen. Davon profitiert das ganze Unternehmen, denn nur gesunde und motivierte Menschen sind voll leistungsfähige Arbeitnehmer.
 
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